Am Sonntag 2. Juni 2013 fand zum bereits fünften Mal der Ute Bock Cup am Sportclubplatz statt, ehrenamtlich organisiert und durchgeführt von vielen Hunderten Menschen im Namen der FreundInnen der Friedhofstribüne und unter dem Motto: NO BORDER. NO NATION. STOP DEPORTATION! Zeit eine kleine Bilanz zu ziehen.
Egal, welcher Couleur die InnenministerInnen der letzten Jahrzehnte angehört haben, die Gesetze im Asyl- und Fremdenwesen sowie der Einsatz und die Abwicklung von Schubhaft und Abschiebungen wurden und werden immer menschenunwürdiger und brutaler. Das scheint in der EU leider Konsens zu sein, jener EU die sich an manchen Außengrenzen mit hohen Zäunen vor den Flüchtlingen „schützt“ und jene EU, die AsylwerberInnen innerhalb dieses Staatbundes hin und her versendet, wie Pakete.
Viele Menschen in Wien im allgemeinen und viele Menschen, die regelmäßig die Friedhofstribüne besuchen, finden diese dauernden Verschärfungen der Gesetze, der Umgang mit Schubhaft und Abschiebung nicht nur kritikwürdig, sondern menschenverachtend und menschenrechtsverletzend.
Dies und der Umstand, dass eine Gruppe von jungen Asylwerbern, die vom Verein Ute Bock betreut werden, zum regelmäßigen Fußball spielen ein wenig Geld brauchten, hat 2009 dazu beigetragen, dass die Idee Ute Bock Cup ins Leben gerufen wurde.
Gestartet sind wir damals mit 12 Teams und einem kleinen Rahmenprogramm, ein paar DJs, ein wenig Live-Musik und vielen befreundeten Teams und Menschen. Schon damals stand im Vordergrund, beim Turnier das Miteinander von Vielfalt der Menschen und ihrer Lebensweisen zu gestalten. Auf diese Vielfalt wurde von Anfang an Wert gelegt und das soll auch in Zukunft so bleiben.
2013 gab es nun als den Ute Bock Cup Nr. 5, alle fünf Benefizturniere wurden in Kooperation mit dem Wiener Sportklub durchgeführt. Bedanken müssen wir uns vor allem bei in Summe Hunderten Menschen, die den Ute Bock Cup in den fünf Jahren möglich gemacht haben. Alle diese Menschen haben durch ihren ehrenamtlichen Einsatz in der Organisation, beim Auf- und Abbau und beim Turnier dazu beigetragen, dass diese Erfolgsgeschichte möglich geworden ist. Dazu kommen viele Menschen, die unentgeltlich ihre Fähigkeiten, ihre Arbeitszeit und vieles mehr aufgebracht habe, um die unterschiedlichsten Dinge beizusteuern. Dazu kommen noch die ganzen UnterstützerInnen und SponsorInnen. All jenen Menschen sei von ganzem Herzen gedankt!
Interessant dabei ist, dass viele Menschen, die mit dem Sportclubplatz und dem Fußball in Dornbach eher wenig am Hut hatten, sich genau so ins Zeug gelegt haben. Außerdem haben viele Menschen, die zum Cup selbst gekommen sind, so auch erstmals den Weg nach Dornbach gefunden. Viele von denen sind sicher wieder gekommen.
2013 gab es für uns jedenfalls eine neue Erfahrung beim Ute Bock Cup. Nicht nur, dass wir heuer mit 32 Teams gestartet sind, auch das gesamte Rahmenprogramm ist gewachsen. Waren wir die Jahre davor vom Wetterglück verfolgt, so gab es heuer erstmals nasskaltes Wetter. Dieses führte auch dazu, dass wir erstmals den Cup selbst nicht ausgespielt haben. Wir haben uns am Sonntag entschieden, das Turnier nicht durchzuziehen. Die Verletzungsgefahr für die SpielerInnen war zu groß und vor allem wollten wir nicht riskieren, den Dornbacher Rasen zu ruinieren. Das hätte ins Geld gehen können. Und Geld wollen wir ja für den Verein Ute Bock sammeln.
Wir haben uns also 2013 zu dem mutigen Schritt entschlossen, das der Ute Bock Cup nicht nur aus dem Turnier und aus den Pokalen besteht, auch wenn wir das Integrative im Fußball sehen und hier leben wollen. Wir haben uns dafür entschlossen, dass der Ute Bock Cup alles Zusammen ist. Das Turnier, die Musik, die Konzerte, die Kinderecke, das Essen und Trinken mit einem solidarischen Hintergrund. Und ein Teil, das Turnier, ist 2013 leider dem Wetter zum Opfer gefallen.
Und es hat sich ausgezahlt, der vorläufige Reingewinn lag trotz des mäßigen Wetters bei rund € 12.000,-, ein wirklich gutes Spendenergebnis für den Verein Ute Bock also. Die Pokale wurden jedenfalls vergeben. Die Ballerinas bekamen den Frauen-Cup überreicht – allein schon für die langjährige Unterstützung und Teilnahme. FairPlay.Viele Farben. Ein Spiel. bekam von uns für die ebenso langjährige ideelle, material- und finanzielle Unterstützung den Ute Bock Cup. Und stellvertretend für alle mitwirkenden StandlerInnen bekam das Team der Kaffeefabrik den Fair Play Cup, sie stellen seit vielen Jahren Kaffee und Zeit zur Verfügung und tragen zum Spendenergebnis bei.
Der 6. Ute Bock Cup wird aller Voraussicht nach am ersten Juni-Sonntag 2014 stattfinden und wir freuen uns über viele (auch neue) Mitwirkende und UnterstützerInnen.
FreundInnen der Friedhofstribüne